Judith von Halle

Anna Katharina Emmerick

Eine Rehabilitation

2013, 352 S., Kt., 15 Abb.,
€ 24.– / Fr. 28.–, ISBN 978-3-03769-043-7

Wer nicht an den Termini des 18./19. Jahrhunderts hängen bleibt, wird den Berichten der stigmatisierten Anna Katharina Emmerick für seine eigene spirituelle Weiterentwicklung viel entnehmen können. Besonders der anthroposophische Geisteswissenschaftler könnte die Größe ihrer Individualität ermessen, wenn er auch diejenigen ihrer Berichte zur Kenntnis nähme, die offenbar weitgehend unbekannt geblieben sind, jedoch schon rein quantitativ die Berichte über die Ereignisse der Zeitenwende übertreffen: Keine bloßen Wahrnehmungen, sondern Erkenntnisse über die Weltentwicklung, die Hierarchienwelt, die Wirkung der widerstrebenden Geister auf die menschliche Seelenentwicklung, Erkenntnisse über die vergeistigte Leiblichkeit des zukünftigen Menschen und deren Veranlagung in dem sogenannten Adam Kadmon, über den sozialen Organismus der Menschheit oder den Freiheits- und Erlösungsgedanken. Aus diesen Zeugnissen wird verständlich, warum ihr Arzt Dr. F. W. Wesener über Anna Katharina Emmerick sagte: „[Ihre] inneren Schauungen haben mit dem Somnambulismus und der magischen Clairvoyance nichts gemein“ und warum die durchweg unbelegten und unbelegbaren Behauptungen des Autors Sergej O. Prokofieff eine tragische Diskriminierung und Diffamierung sowohl der anthroposophischen Forschungsmethode wie auch dieser großen Individualität darstellen, die in der vorliegenden Schrift schon durch die Wiedergabe der für sich sprechenden Original-Zeugnisse ihre dringend notwendige Rehabilitation erfahren.